Montag, 22. November 2010

5. Exkusion Säugetiere

Nach so viel nackter Haut - in der Herpetologie und so viel Chitin - bei den Insekten verlangt es uns wirklich nach was fellig-kuscheligem. Wir haben uns also ganz schön auf unsere nahen Verwandten gefreut: Die Säuger. Hier im Museum Koenig heißt die Abteilung "Theriologie" und den Begriff mußten wir erst mal lernen. Auf jeden Fall tut sich schon wieder eine neue Welt auf. Unterschieden wird in die "wissenschaftliche Sammlung" und die "Schausammlung", die eigentlich dem Publikum offen steht. Aber hier im Museum gibt es Räume und Sääle, die mit Schaupräparaten bevölkert sind, die nicht so recht in das aktuelle Ausstellungskonzept des Museums passen.
Wie in allen anderen Abteilungen, üben diese Räume eine ganz besondere Faszination auf uns aus ...

Aber erst mal geht es in den Keller. Hier sind die Nasspräparate gelagert, die weniger durch ihr Fell sondern viel mehr durch ihren Gruselfaktor bestechen.

Hier eine Fledermaus mit aufgespanntem Flügel und ein Flughund.


Die jüngsten Jungtiere, wie auch Embryos finden sich hier. Wir hatten eigentlich nur mit den Fledermäusen gerechnet und mußten uns erst mal an die neuen Schränke und deren Innenleben gewöhnen. Der durchdringende Alkoholgeruch ist uns inzwischen sehr vertraut: Wie oft waren wir bei Professor Böhme in der Herpetologie!

Insektenfresser und kleine Tiger.


Dr. Hutterer räumt uns im Keller ein Plätzchen zum arbeiten frei. Vielen Dank!

Noch wissen wir nicht, was uns in den Kellern erwartet und Ines und Anja freuen sich auf die neue Abteilung.


Es gibt eine ganze Schreinerei bei Koenigs. Hier werden nicht nur Podeste gefertigt, sondern auch die neuen Heimstätten für die Präparate: ganze Landschaften aus Holz, Kunststoffen und Farbe.


Anja feundet sich mit dem großen Flughund im eckigen Glas an. Den hatten wir alle ganz schnell ins Herz geschlossen.


Ines konzentriert sich auf ein kleines Wildschwein, bei dem man schon ganz schwach das charakteristische Streifenmuster erahnen kann.



Trockenräparate werden als Balg - also ausgestopft, aber auch nur als Haut gelagert. Die Häute von kleinen Nagern und Insektenfressern werden über Pappstreifen gezogen, auf dem man dann auch gleich Fundort, Zeit, Sammler und die genaue Art notieren kann.


Felle sind bei der genauen Artbestimmung genau so wichtig, wie der Knochenbau und das Verhalten der Tiere. Deshalb gibt es diese faszinierenden Schränke ...

Skelett eines Walroßbullen mit imposanten Hauern und "Ballettfüßen". Die Hauer werden von den Tieren zur Verteidigung gegen Feinde und zum Aufbrechen von Atemlöchern im Eis oder als Hilfsmittel beim Verlassen des Wassers eingesetzt. In den ersten Zoologischen Betrachtungen ging man noch davon aus, daß sie zum Vorwärtsziehen an Land dienten ...




Unpaarhufer




Eine zartere Verwandte, die Weißohrantilope.

Es gibt hier Wildes ...

... und Domestiziertes.



Eine Saiga. Man glaubt es kaum, aber es ist tatsächlich eine kleine Antilopenart aus den Steppen von Asien. Auffällig ist die "Rüsselnase".


Frau Alexandra Wendorf - Chefredakteurin der "Jungen Kunst" und die Rednerin bei unerer Ausstellungseröffnung - im Huftiersaal.