Freitag, 26. November 2010

1. Exkusion Vogelsammlung

Kontaktaufnahme mit fremden Wesen
Als Forschungsmuseum ausgerichtet, liegen die wahren Schätze des Alexander Koenig und seiner Erben, die Vielfalt, die Ähnlichkeiten, die unfaßbaren Varietäten einer Tierart in zweiter Reihe: Die großen Präparate und Dioramen der Schauausstellung werfen ihren Schatten auf die hunderttausende von Vogelbälgen und Alkoholpräparate, die eigentlich nur Wissenschaftlern zugängig sind ...


Um so glücklicher und staunender betreten wir eine Wunderwelt, die tausende kleine Überraschungen bereit hält. Ein Prachtstück ist natürlich der alte Vogelsaal mit herrlichen Vitrinen, tollem Licht und Schubladen voller Federvieh.




Die gelben Zettel - hier in malerischem Zusammenspiel mit den gelben Vögeln - sind hochgiftig und halten Vogelfresser, wie z. B. den Museumskäfer fern.




Reiherküken bestechen durch ihre Sturmfrisur, aber besonders auf dem grünen Papier ruhend, in eine alte Seifenschachtel gebettet, wirken sie so friedlich, als ob sie nur eine kurze Siesta halten würden. Die Seifenschachtel ist aus den 50er Jahren, also entspricht der Reiherschlaf wohl eher dem Dornröschenschlaf ...





Professor Wägele, Direktor des Zoologischen Forschungsinstituts und Museum Alexander Koenig führt die Künstler durch sein Reich. Ob Vogel am Stiel (damit das Federkleid nicht durch das Anfassen beschädigt wird), die Keller mit den Reptilien im Glas oder die Insektenabteilung im neuen Trakt des Museums: Wir bekommen einen ersten, inspirierenden Einblick und können es kaum erwarten richtig loszulegen.


Iris Stephan und die "Vogelkästen"...

Ines Braun und die "Turakos".

Geierperlhühner haben ein unglaubliches Gefieder, aber wie der Name schon sagt, sind sie ganz kahl an Hals und Kopf. Trotzdem ist Ines Braun ein Fan von ihnen und beobachte gerne kleine Trupps bei der Futtersuche. Die Gelegenheit bietet das Museum Koenig leider nicht, aber in Zoologischen Gärten hat sie sie schon häufiger gesehen.

Zart beschriftete Brustbeine. Mit der Feder direkt auf den Knochen. Ines hat das vor einiger Zeit im Atelier auch mal ausprobiert. Mit dem Ergebnis war sie mehr als unzufrieden und hat alles wieder entfernt. Aber diese Stücke sind wirklich gekonnt ...

Dann doch lieber zeichnen. Papier ist geduldig ... und das Modell auch.


Ines Braun und Iris Stephan mit guter Laune im Museum.

Pinguinfüße haben eine ganz eigene Ästhetik. Für uns Künstler ist alles, was fremd und ungewohnt ist, interessant und im wahrsten Sinne des Wortes: bemerkenswert. Die Assoziationen können von der Leine gelassen werden ...

Ines beim zeichen der kleinen Kolobris.



Alle Bildrechte liegen bei Iris Stephan
Alle Textrechte bei Ines Braun